
Auskunft und Beratung in Bildungs-Angelegenheiten sind wichtig. Allerdings sind Aus-, Weiter- und Fortbildung auch weite Bereiche, mit breiten Spektren. Als Menschen sind wir von den Instinkten her, verglichen mit der übrigen Tierwelt, instinkt-arme Mängelwesen, wie Arnold Gehlen erläuterte, dafür jedoch Generalisten. Tiere und Pflanzen sind die Spezialisten auf unserem Planeten. Unsere Vorteile sind jedoch gerade unsere „Mängel“: Wir müssen natürlicher Weise nicht nur lernen, wir können auch sehr viel und sehr Vieles lernen, uns bilden, und uns zudem relativ schnell und stark anpassen. Während Pflanzen und Tiere viel stärker als wir an ihre Lebens-Umwelt gebunden sind, denken wir nur an Fische oder Kakteen, können wir sowohl im Wasser überleben als auch in der Wüste oder in der Antarktis. Wir können beispielsweise schwimmen lernen – und auch den Bau von Iglus und vieles mehr.
Wir können alle(s) lernen
Es ist gar keine Frage: Jeder Mensch kann lernen, denn das ist unsere Natur.
Und wir können bis ans „Lebensende“ lernen, wobei sich unser Lebensende lediglich auf die körperliche Konstellation bezieht. Biologisch gesehen wird Leben mit Veränderung beschrieben – und der Prozess des Wandels endet wohl nie, es gibt keinen Tod, soweit wir bislang erkennen können. Bildung ist ebenfalls stetige Veränderung, denn wir lernen auch unbewusst, unsere Träume sind unter anderem Beweis für Verarbeitungs- und Lern-Prozesse. Kein Mensch ist jemals zu dumm, um zu lernen. Selbst Menschen mit einer geistigen Behinderung sind bildbar. Sogenannte „normale“ Menschen können auch von behinderten Mitmenschen lernen, das bestätigen diejenigen, die mit Menschen mit Handikaps arbeiten. Oft liegen sogar Spezialbegabungen vor! Ein weiterer Beleg dafür, dass wirklich alle, alle Menschen begabt sind und lernen können.
Richtig lernen – Freude empfinden
Da lernen unserer ureigensten Natur entspricht, kann uns lernen auch Freude machen, wie das Essen sowie Trinken und die Sexualität, die ebenfalls zu unserem Menschsein gehören und Vergnügen bereiten. Es liegt – zeitlich gesehen – erst einmal an unseren Eltern, Verwandten und Erziehern was wir lernen – und wie wir das Lernen lernen. Richtig schnell und gut lernen wir dann, wenn wir motiviert sind, wenn uns das Lernen Freude macht – und dann wurden wir auch richtig ans Lernen herangeführt. Problematisch wird es meist dann, wenn jemand etwas aus uns machen will. Besser ist, wenn wir bei der Findung unserer Begabungen unterstützt werden. Und begabt ist jeder Mensch, ohne Ausnahme. Die meisten sind sogar hoch begabt. Lediglich starkes Interesse am neugeborenen Baby, Kindergarten- und Schulkind ist nötig – egofreies, wohlwollendes, exaktes Beobachten, Probieren und Experimentieren, dann finden wir das Glücklich-Sein des Kindes in und mit seinen Begabungen. Wir können das auch bedingungslose Liebe nennen, den Willen zur Förderung des Glücklich-Werdens eines uns anvertrauten Lebewesens.
Individuelle Bildung – praktische Tipps
Ob die erste Ausbildung, eine Weiter- oder Fortbildung, es kommt stets auf den einzelnen Menschen sowie seine momentane Situation an. Egal, ob der Bildungsstand derzeit noch „niedrig“ oder schon „höher“ ist: Stets ist weitere Bildung, je nach individuellen Begabungen und Interessen, möglich – und damit Freude. Selbst dann, wenn weniger Begabung als bei einem anderen Mensch vorliegt, wir können trotzdem lernen und uns freuen. Das gilt auch besonders für „nicht-intellektuelles“ Lernen. Es ist eine Frage des Interesses und der damit verbundenen Motivation sowie des Erfolges, wie gerne und wie viel man lernt. Die eigenen Potentiale zu kennen ist dabei nützlich.
Eine Tabelle, eine Analyse – beispielsweise angelehnt an SWOT – hilft bereits zur Findung der Interessen und Begabungen weiter: Was wird – wo, wie und wann auch immer – gerne gemacht, was zeigt „gute“ Resultate, das gehört zu unseren Stärken. Was macht keine Freude, erzielt keine guten Ergebnisse, das gehört zu den Schwächen. Hinter den Stärken verbergen sich Chancen, hinter den Schwächen stecken Risiken, die es zu vermeiden gilt. Alle Schulzeugnisse herzunehmen und jedes einzelne Fach mit Plus- oder Minus-Zeichen zu versehen ist hilfreich, um Potentiale ausfindig zu machen und Schwächen links liegen zu lassen. Wie fast immer, helfen kompetenter und individueller Rat im persönlichen Einzelfall weiter.
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