
Sie suchen eine/n Partner/in fürs Leben? Womöglich hatten Sie bislang mit Ihrer Suche keinen Erfolg? Oder sie hatten eine Partnerschaft, oder gar mehrere Partnerschaften die in die Brüche gingen. Ihnen sind die Statistiken bezüglich der Scheidungen bekannt, die Zahlen sind erschreckend. Dazu kommen die statistisch gar nicht erfassten Trennung von Personen, die nicht verheiratet waren. Erstaunlich ist, dass es so viele Menschen gibt, die mehrfach geschieden sind – oder sich mehrfach getrennt haben – und offenbar nichts aus ihren Erfahrungen lernen konnten. Freiwillig möchte sicherlich kein Mensch leiden – und Trennungen sind schmerzhaft, zumindest für eine der beiden Personen, ganz zu schweigen von den oft mitbetroffenen Kindern. Sich Gedanken zur machen und Lösungswege zu suchen – und zu finden – ist daher sinnvoll.
Die Gefahr bannen
Bereits die Partner-Suche als solche birgt eine Gefahr, die sich bewusst zu machen lohnt: Wenn wir etwas suchen, wenn wir etwas wollen, dann haben wir ein Bedürfnis. Was jedoch hat ein Defizit mit Liebe zu tun, ein eigenes Verlangen – nach was auch immer – zu befriedigen, beziehungsweise befriedigen zu wollen? Es ist folglich klug, sich nichts vor zu machen: Wenn wir einen Menschen für eine Partnerschaft suchen, dann kann es sehr gut sein, dass wir erst einmal uns selbst „einen Gefallen“ tun möchten und erst in zweiter Linie – wenn überhaupt – dem Gegenüber etwas Gutes tun möchten, etwas geben wollen, ohne zu verlangen. Bei der anderen Person ist es oft genauso, auch diese möchte ihre Vorstellungen und Wünsche, ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen. Ist diese Erfüllung nicht in Sicht, dann kommt es nicht zu einer Partnerschaft – oder man trennt sich, wenn das eigene Bedürfnis nicht mehr befriedigt wird. Sicher ist das keine Liebe. Der Such-Aufwand ist oft groß, die Gefahr des Scheiterns ist riesig. Wer nur nach Befriedigung von Bedürfnissen sucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit – zumindest mittel- oder langfristig – Schiffbruch erleiden. Die wahren Gründe für die Suche nach einem „liebenswerten“ Wesen können oder wollen sich viele Suchende nicht eingestehen. Die Gefahr ist durch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sich selbst und dem Gegenüber zu bannen. Selbstlose, bedingungslose Liebe ist rar, jedoch erstrebenswert, weil sie schmerzfrei ist. Erlernbar ist sie, diese Form der Liebe, welche die „Alten Griechen“ als Agape, als Caritas – Hingabe und Nächstenliebe – bezeichneten.
Sind Paare sich Liebende?
Im Internet lassen sich zahlreiche Partnerbörsen finde, teilweise durch Werbung finanziert, teilweise bezahlen die Partnersuchenden die Kosten für die jeweilige Website. Die Formulare, die man auszufüllen kann, beinhalten verschiedene Rubriken, unter denen dann Angaben gemacht werden können. Korrekte Angaben und ehrliche Antworten sind das A & O bei dieser Form der Partnersuche. Welche Schlüsse aus einem Profil gezogen werden können, kann erst einmal dahin gestellt bleiben. Wenn das Profil nur einige wenige Angabe über die Person enthält, dann ist der Aufwand größer, um zu Fakten zu kommen, über die man sich Gedanken machen kann. Wenn wir eine/n Geliebte/n suchen, dann tun wir gut daran, nach deren Bedürfnissen Ausschau zu halten: Was braucht diese Person, was tut ihr gut, kann ich die Bedürfnisse erfüllen? Will ich diesem Menschen das geben, was dieser Mensch benötigt – kann ich überhaupt das geben, was dieser Person gut tut, kann ich diese/n Geliebte/n glücklich machen? Sollte ich meine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen, dann suche ich keine/n Geliebte/n, dann möchte ich auch nicht lieben. Lieben heißt geben wollen. Im Idealfall ist die Liebe unter Erwachsenen der Mutterliebe gleich, welche bedingungslos liebt, egal wie sich das Kind verhält. Eine solche Liebe unter Erwachsenen ist sehr, sehr selten.
Hans Jürgen Eysenck hat schon vor Jahrzehnten in seiner populären Publikation „Das Partnerbuch“ beschrieben, welche Paare für sehr lange Zeit zusammen bleiben und welche Kriterien dafür ermittelt werden konnten. Eysenck hat Studien aus vielen Teilen der Erde zusammen getragen, er hat, neben kulturspezifischen Unterschieden, auch Kriterien dargestellt, welche kulturübergreifend zu gelten scheinen. Bereits vor Eysenck – und auch nach ihm – wurden Paarbeziehungen untersucht. Wer mit wem eine Verbindung zur Zeugung von Nachkommen eingeht ist eine Sache der Evolution. Diese Art von Beziehung hat nicht immer etwas mit Liebe zu tun, wie viele dieser Paare oftmals feststellen – und nicht selten leidvoll.
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